Eliteschulen
Zu viele Lehrer, zu kleine Klassen
Trotz des immensen Lehrkräftemangels konnten die drei Eliteschulen des Sports in Berlin einen erheblichen Personalüberhang aufbauen. Aktuell gibt es dort mehr als 300 freie Schulplätze, ohne dass sie entsprechend die Zahl ihrer Schulklassen und damit der Lehrkräfte hätten reduzieren müssen. Dies ergab eine Schriftliche Anfrage des FDP-Abgeordneten Stefan Förster. Demnach gibt es am Schul- und Leistungssportzentrum Berlin (SLZB) in Hohenschönhausen 248 freie Plätze, an der Köpenicker Flatow-Schule 62 und an der Schule im Olympiapark im Westend 26 freie Plätze.
Da die Schulklassen an diesen Spezialschulen eigentlich mit 20 Jugendlichen eingerichtet werden müssen, gibt es rein rechnerisch allein am SLZB etwa zwölf Klassen zu viel.
Staatssekretär Alexander Slotty (SPD) begründet dies in der Antwort auf Försters Anfrage damit, „dass im Laufe des Jahres eine gewisse Fluktuation herrscht, die statistisch so nicht erfasst werden kann“. Auch würden Plätze freigehalten, um während eines Schuljahres Nachwuchs aus anderen Bundesländern aufnehmen zu können. Hinzu komme, dass die einzelnen Sportarten zu unterschiedlichen Zeiten Trainingsbänder hätten und die Anzahl der Sportstätten begrenzt sei.
Auffällig ist allerdings, dass die Schule im Olympiapark es dennoch geschafft hat, ihre Klassen wesentlich besser zu füllen als die anderen Eliteschulen. Laut Slotty soll bei einem Treffen mit den zuständigen Referaten erörtert werden, wie die Auslastung trotz dieser Gründe erhöht werden kann. Der Nachwuchsmangel ist seit langem bekannt. Bekannt ist auch, dass die allgemeinbildenden Schulen um jede Lehrkraft kämpfen müssen. Sie dürfen nur 97 Prozent der ihnen zustehenden Stellen besetzen und müssen ihre Klassen auffüllen. (sve)