Was mögen Sie an Ihrer Schule?

Am meisten mag ich die Auseinandersetzung mit den vielen unterschiedlichen Lebensentwürfen, die hier aufeinandertreffen. Ich empfinde es als erfrischend, inspirierend und horizonterweiternd, aus meinem gewohnten Umkreis herauszukommen und mich in dieses vielfältig geprägte Lernumfeld zu begeben.

Was stört Sie an Ihrer Schule?

Mich stört, dass die kolleginterne Cafeteria wenig nachhaltig ist. Wir sagen übrigens nicht Schule, sondern Kolleg. Analog dazu verstehen wir uns als Kollegiat*innen. Die Wortwahl spiegelt das Selbstverständnis der Lehrenden und Lernenden im Umgang miteinander wider. Da wir erwachsene Lernende sind, grenzen wir uns von dem Lehrkraft- Schüler*innen-Verhältnis, das viele von uns auf dem ersten Bildungsweg als wenig respektvoll und mit wenig Augenhöhe erfahren haben, ab.

Was lernen Sie gerade?

Am meisten lerne ich über das Lernen selbst, dazu gehört neben Organisationsvermögen, Prioritätensetzung und ein bisschen Disziplin auch Training der Konzentrationsfähigkeit, Social-Media- Management, Offenheit für Dinge, an denen bisher kein Interesse bestand.

Was ist Ihr Lieblingsfach und warum?

Ich habe den Luxus einer Lieblingsfachkombination, da das Kolleg eine große Auswahl an Fächern und Kombinationen bietet. Das sind bei mir Spanisch, Biologie, Geschichte, Sozialwissenschaften, Chemie, Deutsch und Mathe; Letzteres musste ich wählen, aber sonst kann man recht frei eigenen Interessen nachgehen.

Wie kam es zu der Entscheidung, auf dem zweiten Bildungsweg Abitur zu machen?

Es ist schon mein dritter Versuch, das Abitur abzulegen, ich habe es bis jetzt nur nicht geschafft, lange genug an einer Sache dranzubleiben. Ich brauchte einfach ein bisschen mehr Zeit, um mir darüber klarzuwerden, was ich mit meinem Leben eigentlich anfangen möchte und was ich für sinnvoll erachte.

Was haben Sie vorher gemacht?

Ich habe mit 16 die Schule verlassen und keine Ausbildung gemacht, dafür diverse Praktika, unzählige Neben - oder Minijobs und viele Reisen. Ich habe in Theatern, auf Festivals, im Kleinkunstbereich gearbeitet und die meiste Zeit nebenbei gekellnert oder Ähnliches. Ich würde sagen, es war recht spaßorientiert. Außerdem hatte ich wahrscheinlich Angst, dass sich einige Türen für immer schließen, wenn ich mich für eine entscheide.

Was wollen Sie nach der Schule machen?

Ich möchte studieren. Welcher Studiengang es genau wird, ist davon abhängig, wo ich genommen werde. Erstwunsch: Duales Studium Landschaftsbau und Grünflächenmanagement an der Beuth Hochschule für Technik. Ich möchte gerne in der Stadtplanung arbeiten und mehr wir-orientierte Dinge tun.