Der Siegerentwurf zum geplanten Umbau des Jahn-Sportparks ist gekürt– doch die Debatte um das Areal geht weiter. Ein Lob für die Jury-Entscheidung verteilte der Landessportbund Berlin. LSB-Präsident Thomas Härtel findet, der Entwurf des Architekturbüros aus Dresden sei „eine wirklich gute Lösung und kann den inklusiven Sport in unserer Stadt auf jeden Fall voranbringen“.

Das neue Stadion werde komplett barrierefrei und biete „eine sehr gute Perspektive“ für den Frauenfußball, so Härtel weiter. Die Sportwiese „bleibt als wichtiges Angebot für die Anwohnenden und freie Sportgruppen erhalten“.

Anfang 2023 werde das alte Stadion abgerissen, so die Senatssportverwaltung. Die neue Arena für 20.000 Zuschauer soll 97 Millionen Euro kosten und ab Ende 2024 errichtet werden. Der Umbau des Rest-Sportparks für 113 Millionen Euro ist ab 2026 geplant.

Gegen den Entwurf haben sich jedoch bereits zwei Anwohner-Initiativen ausgesprochen. Zum einen der Verein „SC Sportwiese“, der den Erhalt der Naturwiese zum Ziel hat. Mit dem Umbau würde der Profisport „in eine ruhige Wohngegend gebracht“, während die Wohnqualität für Anwohner sinke, erklärte Sportwiese-Mitbegründerin Islim Kalali

„Möglicherweise bleibt uns nur noch die ‚Letzte Generation‘, um den Bau zu verhindern“, sagte Kalali. Protestaktionen seien „nicht unwahrscheinlich“, glaubt auch Sportwiese-Vorstand Enno Hyttrek. Sein Verein setze aber auf Dialog mit dem Senat.

Bei der Entscheidung würden „die Belange von Klimaschutz und Anwohnerschaft weitgehend missachtet“, kritisierte auch die „Bürgerinitiative Jahnsportpark“. Der „besondere Parkcharakter“ des Jahn-Sportparks würde „unter zu vielen Neubauten erdrückt“. Christian Hönicke